Unter dem Motto „Wir müssen Freiwilligendienste stärken“, besuchte die Bundestagsabgeordnete und stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen Maria Klein-Schmeink die NABU-Naturschutzstation Münsterland und machte sich persönlich ein Bild von der Arbeit der Freiwilligen. Sie interessierte sich insbesondere dafür, warum sich junge Leute nach der Schule zunächst für einen Freiwilligendienst entscheiden.
Seit 2011 wird die NABU-Naturschutzstation Münsterland von Freiwilligendienstleistenden unterstützt. Aktuell sind es neun junge Menschen, die sich über ein FÖJ (freiwilliges ökologisches Jahr, gefördert vom LWL) oder ein BFD (Bundesfreiwilligendienst, gefördert über den Bund) engagieren. „Wir benötigen viele helfende Hände, die jeden Tag rausfahren und tatkräftig mithelfen“, erklärte Britta Linnemann, Leiterin der Station. „Ohne die Freiwilligendienstleistenden würden wir Vieles nicht schaffen“. Insbesondere in der praktischen Naturschutzpflege leisten die Freiwilligen wertvolle Unterstützung. Dabei werden sie von Arbeitsanleitenden und oft auch Ehrenamtlichen begleitet. „Wir sind hauptsächlich in der Biotopflege unterwegs“, erzählte Johannes, der ein FÖJ leistet. Für ihn sei die Zeit eine Art Selbstfindungsphase, die er nutze um herauszufinden, wie es anschließend beruflich weiter gehen soll. Viele der Freiwilligen sehen das Ehrenamt als Überbrückung und wollen anschließend ein Studium oder eine Ausbildung im naturwissenschaftlichen Bereich beginnen.
Der Tag beginnt für sie um 8.00 Uhr an der Scheune, wo die Fahrzeuge mit den notwendigen Geräten für die Biotopspflege beladen werden. Dazu gehören Motorsägenarbeiten, die Pflege von Streuobstwiesen sowie Artenschutzmaßnahmen und viele weitere Tätigkeiten. Aber auch rund um die Naturschutzstation gibt es jede Menge für die Freiwilligendienstleistenden zu tun. Garten und Naturbiotope werden gepflegt, Rasen gemäht, Müll gesammelt und Wege von Grünbewuchs freigehalten, sodass Besucher*innen sich wohl fühlen. Feierabend ist um 16.30 Uhr und das Ganze ohne Vergütung, sondern lediglich für ein Taschengeld. Auch die Grünen-Politikerin kenne es bei Wind und Wetter draußen zu sein. „Ich komme selbst vom Bauernhof“ erzählte sie und wüsste, dass das auch mal ungemütlich sein kann. Aber die Freiwilligen sind sich dennoch einig, dass die Arbeit in der Natur und der Gemeinschaft vor allem bereichernd ist. „Es ist wie eine große Freundesgruppe mit der man Gartenarbeit macht“, sagte Linnea, die ebenfalls FÖJ absolviert. Wer von weiter weg kommt hat auf Haus Heidhorn sogar die Möglichkeit, kostenlos in einer Wohngemeinschaft zu leben. „Es ist kein Luxus, aber wir sind froh das anbieten zu können“, erzählte Britta Linnemann.
Ein Freiwilligendienst ist nicht nur eine persönliche Bereicherung, sondern auch eine unverzichtbare Unterstützung für die gesamte Gesellschaft. Daher möchte sich Maria Klein-Schmeink auch weiterhin dafür einsetzen, dass ein freiwilliges Jahr für jede*n ermöglicht werden kann.
Von Lara Schlüter und Britta Linnemann