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Obstwiese aus dem Dornröschenschlaf erweckt

08. Dezember 2022

Biotoppflegeaktion des NABU im NSG Kreuzbusch

Am letzten Samstag fanden sich 16 naturbegeisterte Menschen zu einem Biotoppflegeeinsatz im Naturschutzgebiet Kreuzbusch in Oelde-Stromberg ein. Ihr Ziel: Die große Obstwiese in markanter Hanglage unterhalb der Heilig-Kreuz-Kirche.

Über viele Jahre befand sich der Obstbaumbestand in einem tiefen Dornröschenschlaf.   Entsprechend präsentierte sich noch zu Beginn des Jahres der Gesamteindruck der Wiese und Bäume. Anlass genug für die Stadt Oelde und NABU-Naturschutzstation Münsterland, sich des Kleinods anzunehmen und die Obstwiese zu neuem Leben zu erwecken. „Wir freuen uns sehr darüber, dass uns die Stadt Oelde die naturschutzfachliche Betreuung der Wiese anvertraut“, so Andreas Beulting, Mitarbeiter der NABU-Naturschutzstation Münsterland, über die neue Kooperation mit der Stadt Oelde.

Bereits zu Beginn des Jahres übernahmen die Obstbaum-Experten vom NABU erste, dringend erforderliche Pflegearbeiten an den Obstbäumen. Dass sich etwas auf der Wiese tut, wurde auch mit dem Neubau des Weidezaunes offensichtlich.

Bei der ersten größeren Biotoppflegeaktion am Samstag wurden jetzt weitere Arbeiten an den über 100 Bäumen durchgeführt: Da alle Bäume einen neuen Verbissschutz benötigen, mussten zuvor die alten, maroden Pflöcke und Drähte entfernt werden. Wie gut, dass Biolandwirt Dustin Hoffmeier mit einem Traktor anwesend war, um die Mühsal weiter Fußwege zu ersparen. Stefani Gröne von der Stadt Oelde zeigte sich vor Ort sichtlich beeindruckt vom großen ehrenamtlichen Engagement für die stätische Fläche.  Das Lob nahm Josef Wiglinghoff, der die Helferinnen und Helfer zusammengebracht hat, gerne an.

Wenn in den nächsten Wochen noch abgängige Bäume durch neue Obstbäume regionaler alter Sorten ersetzt und sämtliche Bäume eine neue Schutzvorrichtung erhalten werden, ist die Obstwiese gut vorbereitet für die zukünftige naturschutzorientierte Bewirtschaftung.

Mit den Maßnahmen wird ein Naturschutzkonzept, das die NABU-Naturschutzstation Münsterland zusammen mit der Stadt Oelde und dem Kreis Warendorf erstellt hat, umgesetzt: Dieses sieht zum einen die Erhaltung und Wiederherstellung des großen Obstbaumbestandes aus alten, regionalen Sorten vor. Das Obst soll in Zukunft nachhaltig verwertet werden. Dabei kommt die lokale Brennerei Druffel ins Spiel, die zukünftig Früchte alter Obstsorten verarbeiten möchte.

Ein weiteres Ziel der neuen Naturschutzbemühungen ist die ökologische Aufwertung der Hangwiese durch eine extensive Bewirtschaftung. Zukünftig werden robuste Galloways von Biolandwirt Hoffmeier die Fläche pflegen. Um die Arten- und Blütenvielfalt gezielt zu fördern, ist für 2023 geplant, Mahdgut und gesammelte Wildsaaten artenreicher „Spenderflächen“ einzubringen. 

Für die Zukunft sind weitere Biotoppflegeeinsätze geplant. Interessierte Natur- und Heimatfreunde können gerne Kontakt mit der NABU-Naturschutzstation aufnehmen.  

Als ökologisches Kleinod soll die weithin sichtbare Hangwiese nicht nur einen wichtigen Beitrag zur Sicherung der lokalen Biodiversität leisten, sondern mit ihrem neuen Blütenflor auch die Besucher erfreuen.

Rückfragen: Andreas Beulting, NABU-Naturschutzstation Münsterland, Tel. 0174 2634306

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