Siegerehrung beim NABU-Wettbewerb „Münsters insektenfreundlichster Garten“
Die Entscheidung war der Jury nicht leicht gefallen: Mit einer kleinen Feierstunde auf Haus Heidhorn am 15. Oktober wurden die Sieger beim NABU-Wettbewerb „Münsters insektenfreundlichster Garten“ prämiert, die in den beiden Kategorien „kleine Gärten < 300 qm“ und „große Gärten >300 qm“ aus 30 qualifizierten Bewerbungen festgelegt worden waren.
Als Siegerin bei den kleinen Gärten wurde Christiane Recke ausgezeichnet. Die Jury zeigte sich dabei beeindruckt, wie viel Naturnähe und Strukturvielfalt sich in dem kleinen Stadtgarten mitten in Mauritz im Laufe von 40 Jahren entwickelt hatte – vom naturnahen Teich über Obstbäume bis hin zur Wandbegrünung mit heimischen Arten. Als weitere Sieger bei den kleinen Gärten hatten die Familien Gwozdz und Blauer die Jury überzeugen können.
Der erste Platz bei den großen Gärten ging an die Familie Magera, deren Garten geradezu ein Labyrinth aus insektenfördernden Bereichen und trotzdem ansprechend und gepflegt sei, wie die Jury-Vorsitzende Dr. Berit Philipp von der NABU-Naturschutzstation Münsterland in ihrer Laudatio hervor hob. Der Siegergarten zeichnet sich aus durch eine Vielfalt an blütenreichen Flächen, Totholzecken, Natursteinmauern, Obstgehölzen, einem naturnahen Teich und einem Sumpfbeet. In der Kategorie große Gärten wählte die Jury, zu der auch Wolfram Goldbeck vom Umweltamt der Stadt Münster und der NABU-Gartenexperte Stephan Grote gehörten, als weitere Sieger die Gärten von Petra Christophersen und den Gemeinschaftsgarten am Hof lütke Jüdefeld um Claudia Krallmann und Simone Ebert aus.
Die Sieger erhielten jeweils einen Gutschein für biologischen Gartenbedarf und ein Buchpräsent. Mit einer Führung durch den schönen, barrierefreien Bauerngarten auf Haus Heidhorn und einem gemütlichen Beisammensein klang die Veranstaltung aus – verbunden mit dem Wunsch der Teilnehmenden, sich untereinander zu vernetzen und voneinander lernen zu können.
Vor dem Hintergrund des allgemeinen Insektensterbens kommt den Privat- und Kleingärten in einer Stadt wie Münster besondere Bedeutung zu. „Mit dem Verzicht auf mineralischen Dünger, Torf, Gift und großflächigem Schotter sowie der Verwendung möglichst vieler heimischer Pflanzen ist bereits ein erster Schritt getan,“ so Dr. Philipp. Wichtig sind aber auch möglichst viele insektenfördernde Strukturen wie besonnte, offene Bodenstellen, Totholz, überjährige Stängel und unverfugte Mauern. „Gute Beispiele gibt es in Münster genug, wie der Wettbewerb gezeigt hat!“, freut sich Berit Philipp über den gelungenen Abschluss der Aktion.
Der Gartenwettbewerb war Teil des Insektenschutzprojektes „Münster summt auf“ der NABU-Naturschutzstation Münsterland. Hier werden seit 2019 mit Unterstützung der Stadt Münster nicht nur u.a. kostenlose Beratungen in Privatgärten und auf Firmengeländen angeboten, sondern auch praktische Hilfe beim Umgang mit Hornissen- und Wespennestern und der naturnahen Unterhaltung von öffentlichen Grünflächen gegeben. Der NABU hofft, das Engagement für den Insektenschutz auch nach Ablauf der aktuellen Förderung am Jahresende in Kooperation mit der Stadt Münster fortsetzen zu können.