Zweiter Wildbienen-Grundkurs in der Lüneburger Heide erfolgreich abgeschlossen
Der KennArt Grundkurs „Wildbienen bestimmen“ wurde in diesem Jahr zum zweiten Mal durchgeführt und fand in drei mehrtägigen Blöcken an der Alfred Toepfer Akademie für Naturschutz (NNA) in Schneverdingen, Niedersachsen statt.
Vom 25. bis 27. April, vom 11. bis 13. Juli und vom 15. bis 16. November 2024 trafen sich die 16 Teilnehmenden des Kurses, um in die Grundlagen der Wildbienenbestimmung einzutauchen. Neben Vorlesungen zur Biologie, Ökologie, Gefährdung und zum Schutz von Wildbienen wurden die Kursteilnehmenden von Dr. Berit Philipp (NABU-Naturschutzstation Münsterland) in die Bestimmung der 25 häufigsten Wildbienen-Gattungen am Binokular eingeführt. So lernten sie, die verschiedenen Wildbienen-Gattungen anhand morphologischer Merkmale an Präparaten zu unterscheiden.
Parallel hierzu ging es auch immer wieder nach draußen auf Exkursion, um in den natürlichen Lebensräumen der Wildbienen wie z.B. auf den mageren Sandflächen der Lüneburger Heide oder im naturnahen Garten der Naturschutzakademie am Hof Möhr Wildbienen zu entdecken und zu bestimmen.
Dabei schwärmten die Teilnehmenden bepackt mit Fangnetzen, Beobachtungsröhrchen und Lupen begeistert aus und so konnten fast alle zuvor besprochenen Wildbienengattungen aus nächster Nähe beobachtet werden – Zottelbienen, die sich zum Pollensammeln durch gelbe Blüten wühlten, Blutbienen, die ihre Chance zum Ablegen ihres Kuckuckseies im fremden Nest witterten, Sägehornbienen-Männchen, die in Glockenblumen auf die Ankunft ihrer Liebsten warteten.
Die Freude und Begeisterung waren groß über die enorme Artenvielfalt.
Am Ende des Kurses im November-Block führte der Wildbienen- und Hummel-Experte Rolf Witt (umbw, Edewecht) noch ein intensives und sehr spannendes Tagesseminar zur Artbestimmung unserer heimischen Hummeln durch. Dabei konnten die seltensten Hummeln Deutschlands als Präparate aus nächster Nähe bewundert und bestimmt werden.
War zu Beginn des KennArt-Kurses von den Teilnehmenden hin und wieder noch ein leichtes Seufzen wegen der schwierigen Bestimmung der einzelnen Bienen zu hören, wurden die Wildbienen am Ende des Kurses mit Begeisterung und großem Erfolg richtig bis zur Gattung bestimmt – einige Tiere sogar bis zur Art.
Vielleicht hat einige der Teilnehmenden nun auch das „Wildbienen-Virus“ gepackt und wir werden sie im kommenden Aufbaukurs wieder treffen!
Die Kursleiterin Dr. Berit Philipp bestimmte und erklärte währende der Exkursionen die für kurze Zeit eingefangenen Wildbienen (Foto: Luisa Schubert)
Ein Männchen der Glockenblumen-Sägehornbiene (Melitta haemorrhoidalis) in einer Glockenblumenblüte (links) und das Weibchen der Zottelbiene Panurgus banksianus (rechts) – beide Wildbienen konnten während der Exkursionen beobachtet werden (Fotos: Luisa Schubert, Berit Philipp)
Die Bestimmung der Wildbienen-Gattungen wurde an Binokularen mit Hilfe von zahlreichen, verschiedenen Wildbienen-Präparaten und mit Bestimmungsschlüsseln geübt (Foto: Berit Philipp)
