Insektenexkursion in Mecklenbeck am Mittwoch, den 7. September 2022
Zweimal mit dem Kescher durch die Wildblüten am Wegesrand streifen – schon hat Dr. Berit Philipp ein erstes Insekt im Netz. „Eine Dunkle Erdhummel“, erkennt die Wildbienenexpertin von der NABU-Naturschutzstation Münsterland auf den ersten Blick. Vorsichtig in ein kleines Glas umgesetzt, können auch die Teilnehmenden die kleine Hummel aus der Nähe betrachten, bevor sie – natürlich quicklebendig – behutsam zurück auf die Wasserminze gesetzt wird.
Rund fünfzehn Interessierte waren am 7. September der Einladung des Ortsverbandes Grüne Münster West gefolgt, der zu der eineinhalbstündigen Exkursion als Teil einer monatlichen Veranstaltungsreihe eingeladen hatte. Auf einem kleinen Spaziergang präsentierte Dr. Philipp nicht nur einige häufige Wildbienenarten und ihre spannenden Lebensweisen, sondern betonte auch besonders deren Gefährdung: „In knapp 30 Jahren ist die Biomasse der Fluginsekten um mehr als 75% zurückgegangen. Dabei gehören vor allem die Wildbienen zu den wichtigsten Bestäubern unserer Nahrungspflanzen!“ Besonders an Lebensräumen wie mageren Wiesen, die nur ein- bis zweimal im Jahr gemäht werden, mangele es.
Neben den ernsten Worten konnte die Biologin aber vor allem auch die Begeisterung für die Insektenvielfalt weitergeben. So hatten einige Exkursionsteilnehmende direkt Interesse an einer individuellen Gartenberatung, um ihren Garten insektenfreundlicher zu gestalten. Die Beratungen werden vom NABU kostenlos in Münster angeboten. Termine können vereinbart werden unter garten@NABU-Station.de.
Text: Linda Weeke; die Bachelor-Studentin der Biowissenschaften an der WWU Münster absolvierte ein Praktikum bei der NABU-Naturschutzstation Münsterland