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Erlebbare Gewässer in der 8Plus-Region im Kreis Warendorf

Ein 8Plus-VITAL.NRW Projekt

Gewässer sind prägende Elemente unserer Landschaft und wichtige Naturräume für den Menschen sowie die dort lebenden Tiere und Pflanzen.

In der VITAL.NRW 8 Plus-Region des Kreises Warendorf gibt es viele tolle Beispiele für Naturräume, die ihren Beitrag zum Erhalt und Verbesserung der Biodiversität und Landschaftsqualität leisten. Um diese schönen Naturräume erlebbar zu machen und um die allgemeine Thematik und vorhandene Problematiken darzustellen, wurden Themen-Radrouten konzipiert, die die vielfältigen Facetten ausgewählter Gewässertypen zeigen.

Diese Themen-Radrouten sollen die verschiedenen teilnehmenden Kommunen miteinander verknüpfen. Die Routen verlaufen weitestgehend auf den vorhandenen Radwegenetzen. An dafür geeigneten Stellen werden Highlights präsentiert, an denen Gewässer erlebbar sind.

Blick auf die Ems bei Warendorf

Die Ems bei Warendorf (Foto: A. Pruhs)

Das Projekt „Erlebbare Gewässer“ umfasst insgesamt 4 Themenradtouren. Diese können Sie hier in Form eines Flyers oder der umfassenden Broschüre downloaden. Alternativ bieten wir die Touren auch über das Navigationstool Komoot an. Folgen Sie einfach diesem Link: www.komoot.de/user/nabustation/collections

Um die Navigation zu erleichtern, orientieren sich die Routen am Knotenpunktnetz des Kreises Warendorf. Somit muss man nur den roten Punkten an den gewohnten Radwegweisern folgen. Mehr Informationen über das Knotenpunktnetz finden Sie unter: www.parklandschaft-warendorf.de

Neben den Informationen, die sie auf unseren Flyern finden, können sie hier noch etwas Weiterstöbern und mehr über die unterschiedlichen Gewässer-Highlights in der 8plus-Region im Kreis Warendorf erfahren.

Viel Spaß beim Radeln und Erkunden!

Themenroute – #1 Renaturierung
Vom Feldmarksee zur Ems

Auf einer etwa 2,5-stündigen Radtour durch Sassenberg und Warendorf zeigen wir die schönsten Gewässer der Region, darunter auch das touristische Highlight Feldmarksee in Sassenberg und die Renaturierung der Ems östlich von Warendorf.

Gewässer spielen eine wichtige Rolle als Lebensraum für zahlreiche teils bedrohte Arten. Sie vernetzen die Landschaft und die Biotope und sind wesentliche Bestandteile des Landschaftswasserhaushaltes. Darüber hinaus unterstützen sie die Abwasserreinigung durch ihre Selbstreinigungskräfte. Gemäß der Wasserrahmenrichtlinie sollen dabei bis 2027 alle Gewässer in Deutschland einen guten ökologischen Zustand erreichen.

Auf einer Strecke von rund 23 Kilometern gibt es die Möglichkeit einige Gewässer im Raum Sassenberg auf eine neue Art und Weise kennenzulernen und mehr über die Natur im und am Gewässer sowie über Maßnahmen zur Verbesserung und Schutz der Gewässer zu erfahren.

Der Badestarnd am Feldmarksee bei Sassenberg

Der Badestrand am Feldmarksee in Sassenberg (Foto: Stadt Sassenberg)

Touren-Highlights:

Der Feldmarksee in Sassenberg: Ein Paradies für Biodiversität und Gewässerleben

Der Feldmarksee in Sassenberg ist ein wunderschönes Gewässer und damit ein Ort der Biodiversität. Mit einer Fläche von rund 13 Hektar bietet der See eine abwechslungsreiche Uferzone aus Schilfgürteln, Seerosen und Bäumen, die optimale Bedingungen für eine große Artenvielfalt schaffen.
Dieses Erscheinungsbild, welches wir heute von diesem See haben, ist eines, das sich über Jahrzehnte entwickelt hat.

Der Feldmarksee ist kein natürliches Gewässer. Er entstand durch den Kies- und Sandabbau in und um Sassenberg. In den 1970er Jahren begann man mit dem Abbau von Kies und Sand in dieser Region, um Baumaterialien für Bauprojekte und andere Zwecke zu gewinnen. Durch die Eingriffe entstanden große Vertiefungen im Boden. Mit der Zeit begannen sich diese Gruben mit Grundwasser aufzufüllen. Das Grundwasser stammte hauptsächlich aus dem Münsterländer Kiessandzug, einer geologischen Formation, die vor Ort eine bedeutende Rolle in der Wasserversorgung.

Das Grundwasser füllte allmählich die ausgehobenen Gruben und bildete so auch den Feldmarksee. Im Laufe der Zeit entwickelte sich der See zu einem großen Gewässer mit einer Fläche von etwa 13 Hektar und einer maximalen Tiefe von ungefähr 18 Metern. Der Feldmarksee und seine Umgebung haben sich seit ihrer Entstehung stark verändert.

Heute finden im Wasser des Feldmarksees zahlreiche Tier- und Pflanzenarten ihr Zuhause. Wasserpflanzen wie das Tausendblatt und der Wasserhahnenfuß bilden dichte Unterwassergärten, die kleinen Organismen Schutz und Nahrung bieten. Diese wiederum dienen als Nahrungsgrundlage für Fische.

Die Ufer des Feldmarksees sind von einer Vielzahl von Pflanzenarten gesäumt. Schilf und Rohrkolben bieten Lebensraum für Vögel wie Haubentaucher und Rohrammer sowie für Insekten wie Libellen und Schmetterlinge. Die flachen Gewässerzonen dienen als Laichplätze für zahlreiche Wassertiere.

Zum Schutz und Erhalt der Biodiversität werden verschiedene Maßnahmen ergriffen. Dazu gehören regelmäßige Kontrollen der Wasserqualität, die Schaffung von Schutzzonen und die Förderung der natürlichen Ufervegetation. Im Zuge dessen wurde auch die Insel des Sees zur einer Vogelschutzinsel erklärt, um genügend Rückzugsorte zu schaffen. Der Feldmarksee bietet nicht nur einen wertvollen Lebensraum für Pflanzen und Tiere, sondern auch zahlreiche Freizeitmöglichkeiten. Besucher können schwimmen, Boot fahren, angeln oder einfach nur die Ruhe der Natur genießen. Dabei ist es wichtig, die Natur und ihre Bewohner zu respektieren und umweltbewusst mit dem See umzugehen.

Der Feldmarksee in Sassenberg ist ein Beispiel für die Bedeutung von Gewässern für die Biodiversität. Mit seiner Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten und den Maßnahmen zum Schutz und zum Erhalt ist er ein wertvolles Ökosystem, das es zu bewahren gilt.

Der Feldmarksee in Sassenberg

Der Feldmarksee in Sassenberg (Foto: Stadt Sassenberg)

Ems-Renaturierung

Die Ems-Renaturierung östlich von Warendorf ist ein Projekt zur Wiederherstellung der ökologischen Gesundheit des Flusses und zur Förderung der Biodiversität. Durch Maßnahmen wie die Schaffung naturnaher Uferstrukturen, Auenlandschaften und die Wiederherstellung des natürlichen Flussbetts wurden neue Lebensräume für Pflanzen und Tiere geschaffen. Diese Renaturierung hat zu verbesserten Lebensbedingungen für aquatische Organismen geführt und Laichplätze für Fische geschaffen. Darüber hinaus hat die Renaturierung zur Rückkehr von zum Beispiel Vögeln oder Libellen beigetragen und hat bedrohten Pflanzenarten neue Chancen gegeben sich anzusiedeln. Das Projekt ist ein Beispiel für nachhaltige Entwicklung und bietet auch Möglichkeiten für Freizeitaktivitäten und Tourismus in der Region.

Die Renaturierung umfasste eine Vielzahl technischer Maßnahmen, die darauf abzielten, den Fluss in seinen natürlichen Zustand zurückzuführen. Eine wichtige Maßnahme bestand in der Schaffung naturnaher Ufer- und Sohlstrukturen. Hierfür wurden Uferbefestigungen aus Steinen entfernt, so dass das fließende Wasser seine Kraft entfalten kann und eine naturnahe Flussentwicklung möglich ist. Durch diese Veränderungen entstehen neue Lebensräume für Pflanzen und Tiere, die den verschiedenen Arten Unterschlupf, Nahrung und Fortpflanzungsmöglichkeiten bieten.

Ein wichtiges Ziel ist es, die Fließgeschwindigkeit zu verringern, die Strömungsvielfalt zu fördern und ehemalige Überschwemmungsbereiche zu reaktivieren. So bieten Auen nicht nur Lebensraum, sondern dienen auch als Filter durch ihre Sedimente, um die Wasserqualität zu verbessern.

Die Förderung der Biodiversität ist ein zentrales Ziel der Renaturierung. Die Schaffung abwechslungsreicher Lebensräume wie Ufervegetation, Flachwasserbereiche und Auenlandschaften ermöglichte die Rückkehr zahlreicher Tier- und Pflanzenarten, die zuvor in der Region selten waren. Vogelarten wie der Flussregenpfeifer und der Eisvogel konnten wieder geeignete Lebensräume finden, während Libellen, Schmetterlinge und Amphibien von den geschaffenen Feuchtgebieten profitierten. Darüber hinaus können sich die Population bedrohter Pflanzenarten, darunter auch verschiedene Uferpflanzen, wieder erholen.

Die Ems bei Warendorf

Die Ems bei Warendorf (Foto: A. Pruhs)

Themenroute – #2 Wasser in unserer Landschaft
Von der Werse zum Wasserwerk im Wald

Auf einer etwa 3,5-stündigen Radtour durch Drensteinfurt, Albersloh und Rinkerode kommt man um das ein oder andere Highlight nicht herum. Der Weg führt entlang des Werse-Radweges bis zum Landschaftsschutzgebiet der Hohen Ward und bietet verschiedene Highlights wie die Werse-Renaturierung zwischen Rinkerode und Albersloh sowie das Wasserwerk in der Hohen Ward.

Gewässer spielen eine wichtige Rolle als Lebensraum für zahlreiche teils bedrohte Arten. Sie vernetzen die Landschaft und die Biotope und sind wesentliche Bestandteile des Landschaftswasserhaushaltes. Darüber hinaus unterstützen sie die Abwasserreinigung durch ihre Selbstreinigungskräfte. Gemäß der Wasserrahmenrichtlinie sollen bis 2027 alle Gewässer in Deutschland einen guten ökologischen Zustand erreichen.

Auf einer Strecke von etwa 38 Kilometern besteht die Möglichkeit, einige Gewässer in der Umgebung von Drensteinfurt und Sendenhorst auf eine neue Art und Weise kennenzulernen und mehr über die Natur im und am Gewässer sowie über Maßnahmen zur Verbesserung und zum Schutz der Gewässer zu erfahren.

 

Werse-Renaturierung zwischen Albersloh und Rinkerode

Werse-Renaturierung zwischen Albersloh und Rinkerode (Foto: A. Pruhs)

Touren-Highlights:

Werse-Renaturierung zwischen Rinkerode und Albersloh

Zwischen Albersloh und Rinkerode, nahe Haus Dechering wurde eine 6500 Quadratmeter große Fläche in und um die Werse renaturiert. Diese Renaturierungsmaßnahmen hatten zum Ziel, die natürlichen Lebensräume wiederherzustellen und die Biodiversität zu fördern. Dabei wurden verschiedene Maßnahmen ergriffen, um die ökologische Stabilität und Funktionalität des Flusssystems wiederherzustellen.

Ein wichtiger Schritt in diesem Prozess war die Entfernung eines alten Querbauwerks, dass die Durchgängigkeit des Flusses behinderte. Durch den Abbau ist es Fischen und anderen Wasserorganismen wieder möglich, im Fluss zu wandern.

Die Renaturierung der Werseaue hat nicht nur positive Auswirkungen auf aquatische Lebensräume, sondern schafft auch neue Lebensräume am Gewässer für eine Vielzahl von Pflanzen- und Tierarten. Die Wiederherstellung natürlicher Flussläufe und die Schaffung von vielfältigen Habitaten bieten verschiedenen Arten Nahrungsquellen, Rückzugsgebiete und Fortpflanzungsstätten. Dadurch wird die Artenvielfalt gefördert und das Ökosystem wird widerstandsfähiger gegenüber Störungen.

Neben der Förderung der Biodiversität hat die Renaturierung auch positive Auswirkungen auf den Menschen. Natürliche Ökosysteme erbringen eine Vielzahl von Dienstleistungen, wie die Bereitstellung von sauberem Trinkwasser, Bestäubung von Nutzpflanzen und Hochwasserschutz. Durch die Renaturierung werden diese Ökosystemleistungen wiederhergestellt oder verbessert, was langfristig von großem Nutzen für die Gesellschaft ist.

Nicht zuletzt ist die Renaturierung der Werseaue auch ein Beitrag zum Klimaschutz. Natürliche Lebensräume wie Feuchtgebiete sind bedeutende Kohlenstoffsenken und reduzieren den Treibhausgasausstoß. Die Wiederherstellung solcher Lebensräume fördert die Kohlenstoffbindung und trägt somit zur Bekämpfung des Klimawandels bei.

Die Renaturierung der 6500 Quadratmeter großen Fläche zwischen Albersloh und Rinkerode hat also nicht nur lokale Auswirkungen auf die Werse und ihre Umgebung, sondern auch einen breiteren Nutzen für die Erhaltung der Biodiversität, den Schutz von Lebensräumen und den Beitrag zum Klimaschutz.

Blick auf die Fischtreppe in der Werse

Fischtreppe in der Werse (Foto: B. Linnemann)

Werse-Renaturierung bei Albersloh

Herzlich willkommen am Wersestrand, einem wahren Highlight, das aus einer bemerkenswerten Renaturierungsmaßnahme hervorgegangen ist. Ursprünglich geschaffen, um Hochwasserschutz zu bieten, hat sich dieser zauberhafte Ort zu einer ökologischen Oase entwickelt, die nicht nur die Albersloher Werse in ihrer natürlichen Schönheit erstrahlen lässt, sondern auch das Leben in der Gemeinde bereichert.

Die Geschichte des Wersestrands reicht zurück bis in die 1960er Jahre, als der einst wilde Verlauf der Werse einer geraden Linie weichen musste, um landwirtschaftliche Flächen zu erweitern. Doch diese Eingriffe hatten unerwünschte Konsequenzen, wie Überschwemmungen in benachbarten Gebieten und einen Verlust der natürlichen Vielfalt. Alte Fehler sollten wiedergutgemacht werden, und genau das geschah hier. Durch die sorgfältige Wiederherstellung des ursprünglichen Flussverlaufs erlangte die Werse ihre natürliche Pracht zurück.

Heute ist der Wersestrand ein wahres Paradies für Naturliebhaber und Erholungssuchende gleichermaßen. Der helle Untergrund aus Sand und Lehm verleiht der Umgebung nicht nur eine malerische Kulisse, sondern bietet auch eine ideale Lebensgrundlage für eine Vielzahl von Fischarten, oder Insekten. Die Natur soll sich ihren Raum zurückerobern, und das Ergebnis ist eine üppige, natürliche Vegetation, die diesen Fleck in einen Ort der Ruhe verwandelt hat.

Der Sandstrand entlang des Ufers lädt dazu ein, innezuhalten, zu träumen und ein gemeinsames Picknick zu genießen. Die Abenteuerlustigen können die kleine Werseinsel über die im Wasser verlegten Trittsteine erreichen und hier verweilen. Für jene, die das Wasser nicht überqueren möchten, steht auf der gegenüberliegenden Seite des Werse-Radwegs eine gemütliche Schutzhütte mit Bänken und Tischen bereit – der perfekte Platz, um ein Picknick in vollen Zügen zu genießen.

Werse-Renaturierung vor Albersloh

Werse-Renaturierung von Albersloh (Foto: A. Pruhs)

Das Wasserwerk in der Hohen Ward

Wasser ist unsere wichtigste Ressource und spielt eine entscheidende Rolle in unserem täglichen Leben. Das Wasserwerk Hohe Ward in Münster ist der Ort, an dem dieses kostbare Gut aus dem Münsterländer Kiessandzug gewonnen, aufbereitet und für den Gebrauch bereitgestellt wird. Der Münsterländer Kiessandzug spielt eine bedeutende Rolle bei der Trinkwassergewinnung in der Region.

Das Wasserwerk Hohe Ward hat eine lange und bedeutende Geschichte, die bis ins 19. Jahrhundert zurückreicht. Das Gebäude wurde im Jahr 1906 von den Stadtwerken Münster in Betrieb genommen und dient der Wassergewinnung für die Stadt Münster. Mit seiner einzigartigen Architektur und einem zwölfeckigen, weiß verputzten Gebäude in Form einer Rotunde ist das Wasserwerk ein echtes Juwel.

Heute ist das Wasserwerk ein geschütztes Denkmal und Teil eines Naturlehrpfades der NABU-Naturschutzstation Münsterland. Das Wasserwerk ist nicht nur ein wichtiger Versorger von Trinkwasser, sondern auch ein Ort des Umweltschutzes. Das Team im Wasserwerk Hohe Ward engagiert sich aktiv für den Schutz der Wasserressourcen und die Erhaltung der Umwelt. Es werden innovative Methoden zur Wasseraufbereitung verwendet, um die Auswirkungen auf die Umwelt zu minimieren und den nachhaltigen Umgang mit Wasser zu fördern.

Die Verbindung zwischen dem Münsterländer Kiessandzug und dem Wasserwerk unterstreicht die enge Verknüpfung zwischen natürlichen Ressourcen und unserer täglichen Wasserversorgung, während gleichzeitig Maßnahmen ergriffen werden, um die Umwelt zu schützen und zukünftige Generationen zu unterstützen. Wer möchte, kann das frisch gewonne Trinkwasser aus dem Kiessandzug direkt vor Ort am öffentlichen Wasserspender genießen.

Das Wasserwerk in der Hohen Ward

Wasserwerk in der Hohen Ward (Foto: A. Tecker)

Themenroute – #3 Verschiedene Gewässertypen in unserer Landschaft

Vom Steinbruch zum Axtbach

Auf einer etwa 4-stündigen Radtour durch Ennigerloh und Oelde kann man die schönsten Gewässer der Region entdecken, darunter das Gewässer im Steinbruch Anneliese und den Axtbach in Oelde, der durch das touristische Highlight des Vier-Jahreszeiten-Parks verläuft. Gewässer spielen eine entscheidende Rolle als Lebensraum für viele teils bedrohte Arten. Sie vernetzen die Landschaft und die verschiedenen Biotope sind wichtige Elemente des Landschaftswasserhaushalts und unterstützen beispielsweise durch ihre Selbstreinigungskräfte die Abwasserreinigung.

Im Rahmen unserer etwa 43 Kilometer langen Strecke möchten wir die Möglichkeit geben, einige Gewässer in der Umgebung von Ennigerloh und Oelde auf eine neue Art und Weise kennenzulernen und mehr über die Natur im und am Gewässer sowie über Maßnahmen zur Verbesserung und zum Schutz der Gewässer zu erfahren.

Mühlenbach-Renaturierung in Ennigerloh

Mühlenbach-Renaturierung in Ennigerloh (Foto: A. Pruhs)

Touren-Highlights:

Renaturierung am Mühlenbach

Der Mühlenbach ist ein ca. 4,6 km langer Abschnitt des Baarbachs in Ennigerloh. Der Baarbach selbst erstreckt sich über ein Einzugsgebiet von etwa 22 Quadratkilometern. Der Mühlenbach spielt eine wichtige Rolle für die regionale Wasserlandschaft und die umliegende Natur.

Die Gewässergüte des Mühlenbachs wird derzeit als kritisch belastet eingestuft, mit einer Einstufung der Güteklasse II-III. Um die Qualität des Gewässers zu verbessern, wurden Renaturierungsmaßnahmen durchgeführt. Das Hauptziel der Renaturierung ist es, eine positive Auswirkung auf die Gewässergüte zu erzielen und den Lebensraum für zahlreiche Pflanzen- und Tierarten zu verbessern.

Durch die Renaturierung sollen die natürlichen Prozesse im Bachlauf wiederhergestellt werden. Dies umfasst die Schaffung von naturnahen Uferstrukturen, die Beseitigung von Hindernissen und die Förderung der Durchgängigkeit für Fische und andere Wasserorganismen. Durch diese Maßnahmen könnte sich der Mühlenbach wieder zu einem geeigneten Lebensraum für verschiedene Arten, darunter Fische, Amphibien und Insekten entwickeln.

Die Renaturierung des Mühlenbachs soll nicht nur positive Auswirkungen auf die Gewässergüte, sondern auch auf die umgebende Natur haben. Die geschaffenen naturnahen Ufer bieten neuen Lebensraum und Nahrungsquellen für Vögel, Säugetiere und wirbellose Tiere. Zudem wird durch die Renaturierung die Biodiversität in der Region gefördert und der ökologische Wert des Mühlenbachs gesteigert.

Die kontinuierliche Überwachung der Gewässergüte und weitere Schutzmaßnahmen werden auch in Zukunft wichtig sein, um die positiven Effekte der Renaturierung zu erhalten und die ökologische Nachhaltigkeit des Fließgewässers sicherzustellen.

Der Mühlenbach in Ennigerloh

Mühlenbach in Ennigerloh (Foto: A. Pruhs)

Der Axtbach

Kleinere Fließgewässer spielen eine bedeutende Rolle für unsere Ökosysteme und die Erhaltung der Biodiversität. Sie bieten verschiedene ökologische Funktionen und tragen zur Schaffung und Aufrechterhaltung unterschiedlicher Lebensräume bei. Daher ist es von großer Bedeutung, diese Gewässer zu erhalten.

Ein herausragendes Beispiel für die Bedeutung kleinerer Fließgewässer ist der Axtbach im Münsterland, ein 34,1 km langer Bach und Nebenfluss der Ems. Durch Renaturierungsmaßnahmen im Bereich des Vier-Jahreszeiten-Parks in Oelde fließt der Axtbach nun teilweise in seinem ursprünglichen Bett. Diese Maßnahmen verdeutlichen die Bedeutung der Renaturierung für kleinere Fließgewässer.

Kleinere Fließgewässer bieten vielfältige Lebensräume für eine große Anzahl von Pflanzen- und Tierarten. Sie sind Teil der Biodiversität und bieten Lebensraum für zahlreiche spezialisierte Arten, darunter auch seltene und gefährdete Arten. Durch den Schutz und Erhalt dieser Gewässer tragen wir zum Erhalt der Artenvielfalt bei.

Des Weiteren dienen Fließgewässer auch als Nahrungsgrundlage für verschiedene Organismen. Sie bieten Lebensraum für eine Vielzahl von wirbellosen Tieren wie Insektenlarven, Krebstieren und Schnecken. Diese bilden die Basis der Nahrungskette und sind eine wichtige Nahrungsquelle für Fische, Amphibien und Vögel.

Auch für die Erhaltung der Wasserqualität spielen Gewässer eine entscheidende Rolle. Sie fungieren als natürliche Filter und können Schadstoffe und Sedimente aus dem Wasser entfernen. Zudem tragen sie zur Selbstreinigung des Wassers bei, da die Strömung und die darin lebenden Organismen zur Zersetzung von organischen Substanzen beitragen.

Neben den biologischen Faktoren können auch kleinere Fließgewässer bei starken Niederschlägen oder Hochwasserereignissen Wasser aufnehmen und regulieren. Sie dienen als natürliche Überflutungsgebiete und reduzieren das Risiko von Überschwemmungen in angrenzenden Gebieten.

Der Axtbach als Beispiel verdeutlicht, wie die Renaturierung und der Erhalt kleinerer Fließgewässer dazu beitragen können, die ökologischen Funktionen dieser Gewässer wiederherzustellen und ihre Bedeutung für die Biodiversität zu betonen. Deutschland verfügt über ein Fließgewässernetz von mehr als 500.000 Kilometern, das aus verschiedenen Flusssystemen wie Donau, Elbe, Ems, Oder, Rhein und Weser besteht und durch Kanäle verbunden ist. Fließgewässer sind dynamische Ökosysteme, die eine Selbstreinigungsfunktion besitzen und eine große Vielfalt an Pflanzen- und Tiergemeinschaften beherbergen.

Der Erhalt und die Renaturierung kleinerer Fließgewässer sind entscheidend, um die ökologische Integrität unserer Gewässerlandschaften zu bewahren. Durch gezielte Maßnahmen können wir die Lebensbedingungen für zahlreiche Arten verbessern und langfristig von den vielfältigen ökologischen Funktionen dieser Gewässer profitieren.

Auensee des Axtbachs in Oelde

Auensee am Axtbach in Oelde (Foto: A. Pruhs)

Steinbruch Anneliese

Der Steinbruch Anneliese in Ennigerloh liegt im Münsterland und ist bekannt für den Abbau von Kalkstein. Das Gebiet befindet sich im südlichen Teil des Münsterländer Kiessandzug, das vor etwa 100 Millionen Jahren während der Oberkreidezeit entstand. Der Kalkstein ist reich an Fossilien wie Ammoniten, Seeigeln und Muscheln. Der Kalkstein wird hauptsächlich für Baustoffe verwendet. Nach dem Abbau füllte sich der Steinbruch mit Grundwasser und dient heutzutage als Lebensraum für verschiedene Pflanzen und Tiere. Der Steinbruch Anneliese hat sowohl wirtschaftliche als auch ökologische Bedeutung für die Region.

Steinbrüche sind ein prominentes Beispiel für den menschlichen Eingriff in die natürliche Umwelt. Durch den Abbau von Gesteinen und Mineralien verändern wir nicht nur das Erscheinungsbild der Landschaft, sondern beeinflussen auch die Ökosysteme und Lebensräume. Der ehemalige Steinbruch Anneliese, ein etwa 43 Hektar großes Gebiet südlich der Kernstadt Ennigerloh, wurde im Jahr 1988 unter Naturschutz gestellt.

Durch Rekultivierung eines Steinbruchs entstehen neue Lebensräume, die einen wertvollen Rückzugsort für verschiedene Tierarten darstellen können. Es gibt Verlandungszonen, Pionierstandorte, randliche Waldstrukturen und extensiv genutzte Grünlandflächen. Sie sind auch von großer Bedeutung für Amphibien, Libellen und Vogelarten, die an diese spezifischen Lebensräume angepasst sind.

Das Hauptziel des Schutzgebiets Steinbruch Anneliese ist es, bedrohte Tier- und Pflanzenarten sowie ihre Lebensräume zu erhalten, zu fördern und wiederherzustellen. Dazu zählt auch der Erhalt und die Entwicklung des Vorkommens des seltenen Edelkrebses (Astacus astacus). Zudem werden einzigartige Pflanzengesellschaften, wie Kalkquellsümpfe oder Kalkhalbtrockenrasen geschützt.

Naturschutzgebiet Steinbruch Anneliese in Ennigerloh

Naturschutzgebiet Steinbruch Anneliese in Ennigerloh (Foto: A. Pruhs)

Themenroute – #4 Lebensraum Wasser

Vom Axtbach in das Gaßbachtal

Auf einer etwa 2-stündigen Radtour durch Oelde man die schönsten Gewässer der Region entdecken, darunter Gewässer im Gaßbachtal in Stromberg und den Axtbach in Oelde, der durch das touristische Highlight des Vier-Jahreszeiten-Parks verläuft. Gewässer spielen eine entscheidende Rolle als Lebensraum für viele teils bedrohte Arten. Sie vernetzen die Landschaft und die verschiedenen Biotope, sind wichtige Elemente des Landschaftswasserhaushalts und unterstützen beispielsweise durch ihre Selbstreinigungskräfte die Abwasserreinigung.

Die Wasserrahmenrichtlinie hat das Ziel festgelegt, dass bis 2027 alle Gewässer in Deutschland einen guten ökologischen Zustand erreichen sollen. Im Rahmen unserer etwa 28 Kilometer langen Strecke möchten wir Ihnen die Möglichkeit geben, einige Gewässer in der Umgebung von Oelde auf eine neue Art und Weise kennenzulernen und mehr über die Natur im und am Gewässer sowie über Maßnahmen zur Verbesserung und zum Schutz der Gewässer zu erfahren.

Diese Radtour bietet nicht nur die Möglichkeit, die natürliche Schönheit der Gewässer zu genießen, sondern auch das Bewusstsein für ihre Bedeutung zu schärfen. Sie werden verstehen, warum der Schutz und die Verbesserung der Gewässerqualität entscheidend sind, um die Biodiversität zu erhalten und einen nachhaltigen Umgang mit unserer Umwelt zu fördern.

Der Axtbach in Oelde

Der Axtbach in Oelde (Foto: A. Pruhs)

Touren-Highlights:

Der Axtbach

Kleinere Fließgewässer spielen eine bedeutende Rolle für unsere Ökosysteme und die Erhaltung der Biodiversität. Sie bieten verschiedene ökologische Funktionen und tragen zur Schaffung und Aufrechterhaltung unterschiedlicher Lebensräume bei. Daher ist es von großer Bedeutung, diese Gewässer zu erhalten.

Ein herausragendes Beispiel für die Bedeutung kleinerer Fließgewässer ist der Axtbach im Münsterland, ein 34,1 km langer Bach und Nebenfluss der Ems. Durch Renaturierungsmaßnahmen im Bereich des Vier-Jahreszeiten-Parks in Oelde fließt der Axtbach nun teilweise in seinem ursprünglichen Bett. Diese Maßnahmen verdeutlichen die Bedeutung der Renaturierung für kleinere Fließgewässer.

Kleinere Fließgewässer bieten vielfältige Lebensräume für eine große Anzahl von Pflanzen- und Tierarten. Sie unterstützen die Biodiversität und bieten Lebensraum für zahlreiche spezialisierte Arten, darunter auch seltene und gefährdete Arten. Durch den Schutz und Erhalt dieser Gewässer tragen wir zum Erhalt der Artenvielfalt bei.

Des Weiteren dienen Fließgewässer auch als Nahrungsgrundlage für verschiedene Organismen. Sie bieten Lebensraum für eine Vielzahl von wirbellosen Tieren wie Insektenlarven, Krebstieren und Schnecken. Diese bilden die Basis der Nahrungskette und sind eine wichtige Nahrungsquelle für Fische, Amphibien und Vögel.

Auch für die Erhaltung der Wasserqualität spielen diese Gewässer eine entscheidende Rolle. Sie fungieren als natürliche Filter und können Schadstoffe und Sedimente aus dem Wasser entfernen. Zudem tragen sie zur Selbstreinigung des Wassers bei, da die Strömung und die darin lebenden Organismen zur Zersetzung von organischen Substanzen beitragen.

Neben den biologischen Faktoren können auch kleinere Fließgewässer bei starken Niederschlägen oder Hochwasserereignissen Wasser aufnehmen und regulieren. Sie dienen als natürliche Überflutungsgebiete und reduzieren das Risiko von Überschwemmungen in angrenzenden Gebieten.

Der Axtbach als Beispiel verdeutlicht, wie die Renaturierung und der Erhalt kleinerer Fließgewässer dazu beitragen können, die ökologischen Funktionen dieser Gewässer wiederherzustellen und ihre Bedeutung für die Biodiversität zu betonen. Deutschland verfügt über ein Fließgewässernetz von mehr als 500.000 Kilometern, das aus verschiedenen Flusssystemen wie Donau, Elbe, Ems, Oder, Rhein und Weser besteht und durch Kanäle verbunden ist. Fließgewässer sind dynamische Ökosysteme, die eine Selbstreinigungsfunktion besitzen und eine große Vielfalt an Pflanzen- und Tiergemeinschaften beherbergen.

Der Erhalt und die Renaturierung kleinerer Fließgewässer sind entscheidend, um die ökologische Integrität unserer Gewässerlandschaften zu bewahren. Durch gezielte Maßnahmen können wir die Lebensbedingungen für zahlreiche Arten verbessern und langfristig von den vielfältigen ökologischen Funktionen dieser Gewässer profitieren.

Auensee des Axtbachs in Oelde

Auensee am Axtbach in Oelde (Foto: A. Pruhs)

Das Gaßbachtal

Das Gaßbachtal ist ein wunderschönes Naherholungsgebiet für uns Menschen. Dort befindet sich aber auch ein besonderer Ort für die Erholung der artenreichen Tierwelt, der Gaßbach. Diesen erreicht man über einen Schotterweg, welcher von der Straße „Am Hang“ bergaufwärts führt. Der Gaßbach fließt vom Berg in das Tal hinunter und mündet zunächst in den Eusternbach und anschließend in die Ems.

Bäche wie der Gaßbach spielen eine entscheidende Rolle in unserem Ökosystem und tragen zur Gesundheit und Stabilität bei. Sie bieten Lebensräume für eine Vielzahl von Pflanzen- und Tierarten, darunter auch seltene und gefährdete Spezies. Vor allem verschiedenste Kleinlebewesen wie Insektenlarven, Würmer und Krebstiere, sind auf diese Lebensräume angewiesen und sehr empfindlich gegenüber Veränderungen in der Umwelt.

Ihre Anwesenheit oder Abwesenheit, sowie ihre Artenzusammensetzung, können daher wichtige Hinweise auf die Qualität eines Gewässers geben. Wenn sich die Bedingungen in einem Gewässer verschlechtern, führt dies zu Veränderungen in den Populationen der Arten, was auf Umweltprobleme hinweisen kann. Darüber hinaus stellen Sie eine wichtige Nahrungsquelle für viele dort lebende Tiere dar, darunter Fische und Wasservögel.
Sie tragen somit auch zur Aufrechterhaltung der Nahrungskette und des Ökosystems bei.

Im Wasser lebende Kleinstorganismen und Kleinlebewesen sind somit von entscheidender Bedeutung für die Gesundheit und Stabilität aquatischer Ökosysteme. Ihr Wohlbefinden und ihre Vielfalt sind wichtige Indikatoren für die Wasserqualität und das ökologische Gleichgewicht in unseren Gewässern. Daher ist der Schutz und die Erhaltung dieser Organismen, in kleineren Gewässer wie dem Gaßbach erforderlich, um nachhaltig die Biodiversität zu fördern.

Der Gaßbach in Stromberg

Der Gaßbach in Stromberg (Foto: A. Pruhs)

Ansprechpersonen

Annalena Pruhs

Annalena Pruhs
NABU-Naturschutzstation Münsterland
Westfalenstraße 490, 48165 Münster
Tel.: 02501-9719433

Dr. Britta Linnemann
NABU-Naturschutzstation Münsterland
Westfalenstraße 490, 48165 Münster
Tel.: 02501-9719433

Weitere Informationen

Unser Komoot-Profil

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Ein 8Plus-VITAL.NRW Projekt im Kreis Warendorf

Gefördert durch das Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen und die beteiligten Kommunen in der 8Plus-Region: Beelen, Drensteinfurt, Ennigerloh, Oelde, Ostbevern, Sassenberg, Sendenhorst sowie die Ortsteile der Stadt Warendorf.

Das Projekt soll dazu beitragen, die Schönheit unserer Gewässer zu bewahren, ihren Wert besser kennenzulernen und Ihnen unvergessliche Natur-Erlebnisse zu bieten.

Gefördert durch: