NABU-Station sucht Unterstützung
Die NABU-Naturschutzstation Münsterland organisiert dieses Jahr am 6./7. April eine flächendeckende Kiebitz-Synchronzählung in Münster. Wie passend – denn der sympathische Bodenbrüter ist Vogel des Jahres 2024.
Seit der letzten flächendeckenden Kiebitzerfassung in Münster sind 5 Jahre vergangen. Damals wurden 59 Paare festgestellt, 2014 waren es noch 139 Paare. Im letzten Jahr konnten wir im Rahmen unseres Monitorings 76 Paare feststellen, von denen über 60 auf Acker brüteten. Dank Schutzmaßnahmen wie z.B. Feldvogelinseln und der feuchten Witterung, die für gute Nahrungsverfügbarkeit und späte Bewirtschaftung der Felder sorgte, war der Bruterfolg, also die Zahl flügger Jungvögel pro Paar, 2023 bei uns deutlich besser als in den Vorjahren. Wir hoffen also das der Bestand stabil bleibt. Der Kiebitz zählt zu den “Arten in besonderer Verantwortung Deutschlands” – wir wollen dieser Verantwortung nachkommen und prüfen wie sich der Bestand entwickelt hat.
Die Feldlerche gilt laut Rote Liste der Brutvögel als gefährdete Art. Sie ist in Münster als Brutvogel kaum noch anzutreffen. Schätzungsweise 5-15 Revierpaare gibt es noch. Oft nutzt sie die gleichen Habitate wie der Kiebitz.
Beide Arten stehen repräsentativ für den Verlust der Artenvielfalt in der Agrarlandschaft. Aktuelle Daten helfen bei der Verortung weiterer Schutzmaßahmen (z.B. Vertragsnaturschutz) und erhöhen den Druck für eine konsequente Umsetzung des Artenschutzrechtes.
Wie läuft die Kartierung ab?
Für die Kartierung solltest du etwa 2-4 Stunden Zeit einplanen. Ornithologische Vorkenntnisse sind wünschenswert, aber nicht zwingend erforderlich, da wir nach Möglichkeit kleine Teams bilden. Die Kartierung kann am besten in Zweierteams mit dem Fahrrad erfolgen, je nach Größe und Entfernung des Gebiets auch mit dem Auto. Du kannst uns gern mitteilen, welcher Raum von Münster (z.B. eher Nord oder Süd) sich für dich anbietet.
Für die Kartierung werden alle potentiell geeigneten Flächen aufgesucht und auf Kiebitz- und Feldlerchenvorkommen überprüft. Wichtig ist die Kontrolle aller Flächen des zugewiesenen Kartiergebietes durch flächenscharfe Zählung der Individuen, nach Möglichkeit auf Geschlecht bestimmt. Bei der Feldlerche solltet ihr vor allem auf singende, revieranzeigende Individuen achten (Männchen und Weibchen sind nicht zu unterscheiden).
Wer Interesse hat mitzukartieren, kann sich ab sofort per Mail (kiebitz@nabu-station.de) oder telefonisch (02501-9719433) melden (Anmeldungen bis spätestens 27. März.).
Am Sonntag, 7.4. um 17 Uhr, ist ein gemeinsamer Abschluss mit Suppe und Getränken geplant.