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Zweiter Block des Gräser-Aufbaukurses im Naturschutzzentrum Südschwarzwald am 4. bis 6. Juli 2025

10. Juli 2025

Wiederholung ist die Mutter der Artenkenntnis

Gräser korrekt zu bestimmen und wiederzuerkennen ist und bleibt schwierig, und da hilft nur ständige Beschäftigung mit dem Thema und Wiederholung des Gelernten: Daher stand der zweite Block des Gräser-Aufbaukurses der NABU-Naturschutzstation Münsterland, der vom 4. bis 6. Juli 2025 im Naturschutzzentrum Südschwarzwald am Feldberg stattgefunden hatte, zunächst unter dem Zeichen Wiederholung des im ersten Block auf der Schwäbischen Alb gelernten Wissens. In weiteren Unterrichtseinheiten wurden dann jedoch noch zahlreiche neue Arten und die erarbeiteten Heimarbeiten vorgestellt, bevor die Teilnehmenden in einer simulierten Prüfungssituation ihren Wissenstand einschätzen konnten.

Den Beginn des zweiten Kursblockes machte eine Online-Vorlesung von Kursleiter Dr. Thomas Hövelmann am Mittwoch, den 2. Juli, in der wichtige Gattungen  und Arten wiederholt, die charakteristischen Arten von FFH-Lebensraumtypen vorgestellt sowie weitere Informationen rund um das auf das Thema Gräser bezogene Betretungs- und Naturschutzrecht thematisiert wurden. Am Freitag, den 4. Juli, versammelten sich dann die 13 Kursteilnehmenden im „Haus der Natur“ am Feldberg, wo zunächst eine kurzwegige Exkursion zur Wiederholung bereits bekannter und häufiger Arten auf dem Programm stand. Im Anschluss wurden die Heimarbeiten vorgestellt, die die aus ganz Deutschland kommenden Kursteilnehmenden in den drei Wochen zwischen den Kursblöcken angefertigt hatten. Dabei war verlangt worden, einen bestimmten Lebensraum aus dem beruflichen oder privaten Umfeld zu bearbeiten und die typischen Gräserarten entweder zu herbarisieren oder zu fotografieren. Die vorgestellten Arbeiten waren ausnahmslos eindrucksvoll und zeigten ein weites Spektrum von bayerischen Kalkflachmooren über thüringische Steppenrasen bis hin zu niedersächsischen Heiden.

An den beiden nächsten Kurstagen übernahm die renommierte Gräser-Expertin Dr. Dagmar Lange die Leitung und zeigte bei zwei Halbtagesexkursionen die typischen Gräserarten in den Borstgrasrasen, Bergwiesen und Quellfluren des Feldberges, wobei natürlich auch die anderen botanischen Kostbarkeiten wie Gelber Enzian, Scheuchzers Glockenblume und Alpen-Milchlattich nicht zu kurz kamen. Ergänzt wurde das Programm durch Zeit für selbständiges Nachbestimmen gesammelten Materiales und die Vorstellung schwer unterscheidbarer Artenpaare und -gruppen aus der schwierigen Gattung Carex, wie die verschiedenen Gelb-Seggen oder den Unterschied zwischen der Fuchs- und der Hain-Segge.

Den Abschluss bildete die Simulation einer von Assistentin Sara Kehmer perfekt vorbereiteten Gold Gräserprüfung, wie sie von den BANU-Akademien für ihre Feldbotaniker-Ausbildung in Kooperation mit der NABU-Naturschutzstation Münsterland entwickelt worden war. Auch wenn es sich dabei um ein auf die Hälfte abgespecktes Prüfungsprogramm handelte, brachte das Erkennen von mehr als ein Dutzend Gräsern ohne Bestimmungshilfen sowohl in blühendem als auch in nicht blühendem, vegetativem Zustand, die Beantwortung einiger theoretischer Fragen sowie das selbständige Bestimmen von zwei seltenen Arten die Teilnehmenden ordentlich ins Schwitzen. Immerhin die Hälfte der Probanden hatte die Probeprüfung bestanden und somit ein fundiertes Wissen über die heimischen Süß- und Sauergräser sowie Binsengewächse bewiesen.

Beim abschließenden Feedback gab es viel Lob für den Kurs und das vielfältige und abwechslungsreiche Programm. Vor allem auch die didaktischen Elemente wie die Kreidetafeln, mit denen während der Exkursionen die Artnamen visualisiert worden waren, und die interessanten Heimarbeiten fanden großen Anklang. Die Kursleiter Dr. Dagmar Lange und Dr. Thomas Hövelmann waren sehr zufrieden mit dem Ablauf des Kurses und dem Erfolg des erlernten Wissens – nun heißt es aber, am Ball zu bleiben, denn: Wiederholung ist die Mutter der Artenkenntnis…

Eine Frau betrachtet ein Grasbüschel auf einem Blatt Papier, daneben steht auf einer kleinen Tafel der Name "Festuca nigrescens".

Mit Hilfe von Kreidetafeln wurden während der Exkursionen die Namen der vorgestellten Arten ins Bild gesetzt (Foto: Thomas Hövelmann)

Eine Teilnehmerin präsentiert ihre Ergebnisse vor einer kleinen Gruppe an einem Tisch mit Mikroskopen und Bestimmungsmaterial.

Die Vorstellung der Heimarbeiten im Kursraum machte allen Beteiligten viel Spaß (Foto: Thomas Hövelmann)

Teilnehmende sitzen in einem Seminarraum an Einzeltischen und bestimmen Gräser im Rahmen einer Prüfungssimulation.

Konzentrierte Atmosphäre bei der Simulation einer Gold Gräserprüfung (Foto: Thomas Hövelmann)

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