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Verantwortung für die Schöpfung

10. Februar 2022

Bischof Dr. Genn zu Besuch bei der NABU-Naturschutzstation Münsterland

Die Förderung der Biodiversität als Anliegen des NABU und die Bewahrung der Schöpfung als Anliegen der katholischen Kirche haben eine sehr große Schnittmenge. Bereits im Jahr 2020 wurde von Bischof Dr. Genn ein Agrardialog einberufen, bei dem Dr. Britta Linnemann als Vorstandsvorsitzende der NABU-Naturschutzstation Münsterland mehrfach Naturschutzthemen in den Diskussionen vertreten konnte.

Beim aktuellen Besuch von Bischof Dr. Genn am 8. Februar auf Haus Heidhorn, an dem auch Dr. Christian Göcking vom Vorstand der NABU-Station teilnahm, wurde schnell klar, dass der oberste Repräsentant des Bistums Münster viele Anliegen aus Sicht des Naturschutzes vollständig unterstützen kann. Linnemann gab einen Einblick in verschiedene Arbeitsbereiche der Biologischen Station und zeigte anhand von Forschungsergebnissen den Rückgang der Biodiversität sowohl allgemein als auch im Münsterland auf. Die zu erwartenden Auswirkungen auf unser aller Lebensgrundlage z.B. durch bedrohliche Verluste von bestäubenden Insekten in der Produktion von Lebensmitteln machen deutlich, dass es dringend Zeit ist zu handeln, wie unzählige wissenschaftliche Untersuchungen und Publikationen beispielsweise des Weltbiodiversitätsrates belegen.

Den Rückgang der Artenvielfalt sowie den Klimawandel sieht Dr. Genn ebenfalls als große Herausforderung. Rückblickend ist ihm aus eigener Beobachtung und aufgewachsen auf einem landwirtschaftlichen Betrieb deutlich, dass der Verlust an Arten besonders auf Agrarflächen offensichtlich wird. Das Bistum Münster hat zu diesem Thema das Projekt „Gemeinsam für die Vielfalt – Biodiversität auf Kirchenland“ ins Leben gerufen. Dabei geht es auch um die Verantwortung der Kirche als Flächenverpächterin und Waldbesitzerin. Die deutsche Bischofskonferenz gibt eindeutige Handlungsempfehlungen an die Verwaltungen von kirchlichen Flächen und ruft z.B. dazu auf, Flächen vermehrt nach ökologischen Kriterien zu verpachten.

Im weiteren Gespräch wurde vereinbart, sich zu diesen Themen im Dialog weiter fachlich intensiv auszutauschen, auch um die nächsten Schritte des Bistums Münster sowohl sozial verträglich als auch ökologisch wirksam und nachhaltig zu gestalten. Wirklich wirksame und gut durchdachte evidenzbasierte Maßnahmen können am besten helfen, die dem bedrohlichen Verlust an Biodiversität entgegen zu wirken.

Zum Abschluss gab es einen kurzen Rundgang über das jederzeit zugängliche barrierefreie Naturerlebnisgelände rund um Haus Heidhorn, das Bischof Dr. Genn zukünftig auch für Ausflüge mit seinen Gästen nutzen möchte.

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