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Naturkundliche Führung bei Haus Kump für den Umweltausschuss der Stadt Münster

19. August 2023

Insektenschutz in Münster

Die NABU-Naturschutzstation Münsterland hatte am Donnerstag, den 10. August, die Mitglieder des Ausschusses für Umweltschutz, Klimaschutz und Bauwesen (AUKB) der Stadt Münster zu einer naturkundlichen Führung an der renaturierten Aa bei Haus Kump eingeladen. Mehrere wissenschaftliche Mitarbeiter*innen stellten die verschiedenen Lebensräume am westlichen Ende des Aasees und deren Bedeutung für die heimische Insektenwelt vor. Dabei wurde insbesondere auf das von der Stadt Münster geförderte Insektenschutzprojekt „Münster summt auf“ eingegangen, mit dem seit 2019 verschiedene Bausteine zum Erhalt und der Förderung der Insektenvielfalt in Münster umgesetzt werden.

Anlass zu der Exkursion an dieser Stelle hatte der dortige Fund einer sehr seltenen Wildbienen-Art – der Stängel-Blattschneiderbiene – gegeben. Auch wenn diese erstmalig im Münsterland nachgewiesene Art während der Führung trotz Nachsuche nicht gefunden werden konnte, so zeigte Dr. Berit Philipp doch Fotos und stellte die Wilde Karde als die Pflanzenart vor, auf die die kleine Wildbiene zum Anlegen ihrer Nester angewiesen ist. Im Rahmen der Untersuchungen des NABU waren in den vergangenen Jahren mehr als 80 verschiedene Wildbienen-Arten in Münster gefunden worden, insbesondere in naturnah gestalteten Parkanlagen wie Haus Heidhorn und der Landschaftspark Mecklenbeck. Außerdem lernten die Teilnehmenden von Sarah Klein-Hitpaß am Beispiel einer Schlehenhecke und einer alten Eiche die Bedeutung verschiedener Strukturen wie Tot- und Altholz als Habitate der fast 500 heimischen Schwebfliegen-Arten sowie die erstaunlichen Anpassungen von Schmetterlingen kennen.

Projektleiter Dr. Thomas Hövelmann ergänzte mit einigen typischen Pflanzenarten auf den angrenzenden Wiesen und schlug über deren Bestäubungs-Ökologie den Bogen zu den blütenbesuchenden Insekten, die sich in jahrtausendelanger Co-Evolution aneinander angepasst haben. Zudem stellte Hövelmann die bisher geleisteten Tätigkeiten der NABU-Naturschutzstation Münsterland vor: Neben systematischen Bestandserfassungen mehrerer Insektengruppen, Vorträgen und Exkursionen bietet der NABU kostenlose Vor-Ort-Beratungen in Privatgärten und Firmenberatungen an. Außerdem bewertet die NABU-Naturschutzstation Münsterland sämtliche ökologisch wertvollen Stadtbiotope auf ihre Insekteneignung und erstellt Konzepte für deren naturnahe Gestaltung und Unterhaltung. „Gerne würden wir unser Projekt mit Hilfe der Stadt Münster auch über das Ende der jetzigen Förderung im nächsten Jahr hinaus fortsetzen, um unsere umfassenden Analysen und aufgebauten Strukturen längerfristig für den Insektenschutz nutzen zu können,“ schloss Hövelmann seine Ausführungen.

An der Brücke der Zufahrt zu Haus Kump über die Münstersche Aa endete der zweistündige Rundgang. Die anwesenden Politiker zeigten sich beeindruckt von der Arbeit der NABU-Naturschutzstation Münsterland: „Funktionierende Ökosysteme sind essentiell für die Biodiversität unserer Heimatstadt, dabei spielen die Insekten eine sehr große Rolle. Wir werden uns im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten weiterhin dafür einsetzen, um Lebensräume zu erhalten und öffentliches Grün naturnah und insektenfreundlich zu gestalten,“ fasste beispielsweise Achim Specht von den GRÜNEN seine Eindrücke zusammen. Hedwig Liekefedt, umweltpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, ergänzte: „Mich überzeugt vor allem auch das Konzept, in einem ersten Schritt eine umfassende Analyse vorzunehmen und auf dieser Grundlage in einem möglichen Anschlussprojekt darauf aufbauend konkrete Maßnahmen auszuarbeiten und umzusetzen.“

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