Bachpaten im Schneematsch
Bachpaten im Schneematsch: bei Schneetreiben und nasskaltem, winterlichen Wetter lauschten am 6. und 7. März jeweils ca. 20 Schüler*innen des Gymnasiums St. Mauritz den spannenden Geschichten, die Dr. Thomas Hövelmann von der NABU-Naturschutzstation Münsterland rund um Pflanzen und Tiere im Boniburger Wald zu berichten hatte: von Fledermäusen und Spechten in Baumhöhlen, mückenfangenden Aronstab-Blütenständen und wehrhaften wintergrünen Gehölzen war die Rede, außerdem sammelten die Kinder auf dem Waldboden Laub von mehr als einem halbes Dutzend verschiedener Baumarten.
Im Mittelpunkt stand jedoch der Hammerbach: Für diesen kleinen, nur ca. 3 km langen und naturnah durch den Boniburger Wald der Werse entgegenfließenden Bach hat das Gymnasium St. Mauritz seit vielen Jahren eine Bachpatenschaft bei der NABU-Naturschutzstation Münsterland. Biologie-Lehrerin Hildegard Büning freut sich sehr über das attraktive Angebot: “Wir schätzen den Umstand sehr, dass unser Schulgelände unmittelbar an den Bach grenzt, und nutzen ihn gerne, um den Schülerinnen und Schülern die Lebensräume und Ökologie am Bach vor Ort beibringen zu können.” Daher ging es auch während der beiden jeweils gut einstündigen Führungen durch den Matsch an den Hammerbach, wo mit Hilfe eines Keschers Bachflohkrebse und Zuckmückenlarven kurzfristig aus dem Wasser geholt und den Kindern gezeigt werden konnten. In den steilen Uferböschungen brütet sogar der Eisvogel, erkennbar an den Eingängen zu mehreren Bruthöhlen. “Ich bin begeistert, wieviel die Kinder die Natur bereits über die Natur wissen und wie aufmerksam sie mitgemacht haben,” freute sich Hövelmann anschließend über die gelungenen Aktionen.
Die beiden naturkundlichen Führungen gehörten zu den Nachhaltigkeitstagen, die das Gymnasium St. Mauritz anlässlich seines 125jährigen Jubiläums mit Hilfe von Schülern, Lehrern und Eltern auf die Beine gestellt hatten. Zahlreiche Institutionen und Firmen boten in einem reichhaltigen Programm kurze Einblicke in ihre Arbeit an – so war auch Karin Rietman vom Projekt Streuobstwiesenschutz des NABU Münster vor Ort und zeigte interessierten Kindern, weshalb der Erhalt alter Obstwiesen wichtig ist und worauf beim Schnitt von Obstbäumen geachtet werden muss.
Zu den Aufgaben der Bachpatenschaften in Münster gehören insbesondere die Kontrolle und Weiterleitung von Auffälligkeiten wie Verschmutzungen im und am Gewässer sowie Bestandserfassung von Flora und Fauna im Rahmen der eigenen Möglichkeiten. Dabei erhalten sie Unterstützung von der NABU-Naturschutzstation Münsterland, die 2013 das Projekt von der Stadt Münster übernommen hat und seither mehr als 40 Bachpatenschaften im gesamten Stadtgebiet betreut.